Einzug in Jerusalem

Markus 11, 1-11

 

Jesus verlässt Bethanien und geht mit seinen Jüngern über den Ölberg in Richtung Jerusalem. Bei Bethphage, einem Dorf auf dem Ölberg, das sie nach kurzer Zeit erreichen, schickt Jesus zwei seiner Jünger fort mit dem Auftrag: „Geht in das Dorf da drüben. Gleich am Ortseingang werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Bindet ihn los und bringt ihn zu mir. Und wenn jemand fragt: Warum macht ihr das?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn und wird ihn gleich wieder zurückschicken.“

Die beiden Jünger gingen hin und fanden tatsächlich den jungen Esel draußen auf der Straße an einem Hoftor angebunden. Als sie ihn losmachten, sagten ein paar Leute, die dort standen: „Was tut ihr da? Warum bindet ihr den Esel los?“ Da sagten sie, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und die Leute ließen sie machen. Die beiden Jünger brachten den Esel zu Jesus und legten ihre Kleider über das Tier, und Jesus setzte sich drauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße. Andere rissen Zweige von den Büschen auf den Feldern und legten sie auf den Weg.

Die Volksmenge wurde immer größer, als Jesus in Richtung Jerusalem ritt. Die Menschen, die Jesus vorausliefen und die ihm folgten, riefen immer wieder: „Gepriesen sei Gott! Heil dem, der in seinem Auftrag kommt! Heil der Herrschaft unseres Vaters David, die jetzt anbricht! Gepriesen sei Gott in der Höhe!“

So zog Jesus in Jerusalem ein und ging in den Tempel. Dort sah er sich alles an. Doch weil es schon spät geworden war, verließ er die Stadt wieder und ging nach Bethanien, zusammen mit seinen 12 Jüngern.

Das erste Abendmahl

Lukas 22, 7-23

 

Ein Fest feiern, das ist etwas besonderes, das macht man nicht alle Tage. Ein Fest, dazu gehören Essen und Trinken, Blumen, ein schöner Raum und meist ein Grund. Der Grund, warum Jesus mit seinen Freunden ein Fest feiern will, ist das Passahfest. Einmal im Jahr wird es gefeiert mit besonderem Essen, mit Wein und vor allem mit lieben Menschen. Damit es auch dieses Jahr ein schönes Fest wird, schickt Jesus die Freunde Petrus und Johannes los, um alles vorzubereiten. Er sagt ihnen auch, wo und wie sie das Haus finden können, in dem das Festmahl stattfinden soll. Es ist Abend geworden. Petrus und Johannes haben alles so vorgefunden, wie Jesus es gesagt hat und nachdem alle Freunde da sind, nehmen sie an der Festtafel Platz. Schön ist sie geworden, Petrus und Johannes haben an alles gedacht. An das Opferlamm, das stellvertretend für die Menschen sterben musste, an das Salzwasser, das an die Tränen in der Sklaverei erinnert, auch an das Apfelnußmus, das aussieht wie der Lehm, aus dem die Sklaven Ziegel herstellen mussten. Es fehlt auch nicht das ungesäuerte Brot und natürlich der rote Wein.

Jesus schaut gar nicht fröhlich aus an diesem Fest und ganz ernst blickt er die Freunde an und sagt: „Das ist das letzte Mal, dass ich dieses Fest mit euch feiere.“ Petrus will schon fragen warum und wieso, was passieren wird, da hört und sieht er, wie Jesus das Brot bricht, jedem gibt und sagt: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“ „Für uns“, denkt Petrus, „wie das Passahlamm, für uns, - meint Jesus damit sterben?“

Als Jesus dann den Becher mit Wein nimmt und jeden daraus trinken lässt, sagt er dazu: „Das ist mein Blut, es wird vergossen werden, damit eure Schuld von Gott vergeben werden kann.“ „Also, doch“, denkt Petrus, „leiden und sterben wird Jesus.“

„Feiert dieses Mahl immer wieder, denkt daran, was ich für jeden von euch getan habe“, sagt Jesus weiter, und dann noch eine Spur ernster: „Einer von euch wird mich der Tempelwache ausliefern, so will es Gott.“ Petrus, Johannes und die Freunde sehen sich entsetzt an: „Das kann doch nicht sein. Einer von uns? Wer könnte so etwas tun?“ Das fröhliche Fest ist sehr ernst geworden, alle sind auf einmal durcheinander und ratlos.

Jesus hat Angst

Lukas 22, 39-46

 

Dass das fröhliche Fest so ernst enden muss! Die Freunde waren immer noch ratlos und verwirrt, als sie nach dem Fest mit Jesus durch die nächtlichen Straßen der Stadt Jerusalem unter die Olivenbäume gehen. „Betet darum“, sagt Jesus, „dass das, was bald geschieht, euch nicht vollends durcheinander bringt.“ Danach geht er ein Stück weit von ihnen weg.

Die Freunde - müde vom Essen, vom Trinken, vom ganzen Tag - legen sich dicht zueinander und schlafen ein. Beten - das macht nur einer, Jesus. Und wie er betet! Voller Angst! Er schwitzt sogar dabei und zittert. „Vater im Himmel,“ betet er, „wenn es möglich ist, lass nicht zu, dass ich so leiden muss. Aber dein Wille geschehe.“

Da kommt Gottes Engel wie ein schützender Mantel und gibt Jesus neue Kraft für das, was kommen wird. Jesus steht auf, geht zu seinen Freunden und findet sie schlafend.

„Ihr dürft nicht schlafen, steht auf und betet, damit ihr stark werdet.“ Mit diesen Worten weckt Jesus sie auf. Ganz verschlafen reiben die sich die Augen. Was ist los? Fackellichter sind zu sehn, laute Schritte vieler Menschen, schon sind sie da. Soldaten der Tempelwache, Hohepriester, Rabbiner, Gelehrte, sogar Judas ist dabei, einer der Freunde Jesu.

Der geht auch gleich auf Jesus zu und gibt ihm einen Begrüßungskuss. Jetzt verstehen die Freunde. Jesus soll gefangen genommen werden, deshalb die Soldaten. Einer der Freunde geht gleich mit dem Schwert auf einen Soldaten zu und schlägt ihm das Ohr ab. Aber Jesus greift ein: „Hör auf damit“, sagt er und heilt das Ohr des Soldaten.

„Wie einen Verbrecher fangt ihr mich, bin ich nicht jeden Tag im Tempel gewesen und habe öffentlich geredet. Aber so will es Gott ... !“ Mit diesen Worten auf den Lippen wird Jesus festgenommen und abgeführt. Entsetzt und noch verwirrter wie vorher rennen die Freunde jeder in eine andere Richtung davon.